18000 gegen Agrarindustrie

Dienstag, 24. Januar 2017 – 09:30

Presseinfo – Für eine bäuerliche Landwirtschaft

Achtzehntausend gegen Agrarindustrie

Hof: BN Kreisgruppe Hof bei Grossdemonstration gegen Agrarindustrie und für eine bäuerliche Landwirtschaft parallel zur Grünen Woche in Berlin

Am vergangenen Samstag demonstrierten in Berlin parallel zur Grünen Woche 18 000 Menschen gegen industrielle Tierhaltung, Gentechnik im Essen und die immer stärker werdende Marktmacht von Agrar- und Lebensmittelkonzernen. Die Demonstration wurde von über 130 Traktoren an der Spitze angeführt.
Vor Ort waren auch über 20 Teilnehmer aus der Kreisgruppe Hof des BUND Naturschutz.
„Das Jahr 2017 ist entscheidend, um Bauernhöfe gegenüber Agrarfabriken besser zu stellen. Die EU-Subventionen müssen konsequent in Richtung bäuerliche Landwirtschaft, umweltverträgliche Produktion und artgerechte Tierhaltung ausgerichtet werden“, sagte Hubert Weiger, Landesvorsitzender des BUND Naturschutz, auf der Demonstration.
Der Protest richtete sich auch gegen das geplante Freihandelsabkommen CETA, das die bäuerliche Landwirtschaft bedroht.
„Zum Schutz unserer bäuerlichen Landwirtschaft auch im Landkreis braucht es eine bessere Förderung regionaler Vermarktungsstrukturen, und eine Kennzeichnung für Fleisch aus bäuerlicher und artgerechter Tierhaltung nach dem Vorbild der Eierkennzeichnung“, so Wolfgang Degelmann vom BN Hof.
Wenn das Höfesterben in Bayern gebremst bzw. aufhören soll, müssen sich die Verbraucherinnen und Verbraucher zu ihren lokalen Produzenten bekennen und bei der Wahl der Produkte beim Einkauf Flagge bekennen. Nicht der Preis alleine darf über die Auswahl entscheiden, sondern Kriterien wie Herkunft, Art der Erzeugung, Tierwohl und Auswirkungen der Produktion auf die Umwelt müssen dabei eine wichtige Rolle spielen.
Am kommenden Montag, den 30.01.2017 um 18.00 Uhr lädt der Bund Naturschutz Hof zum Neujahrsempfang in die Eventhalle Strobel in Dörnthal bei Selbitz ein. Dort wird der Landes- und Bundesvorsitzende des Bund Naturschutz, Prof. Dr. Hubert Weiger zu diesem Thema sprechen.

Nora Sichardt
Bund Naturschutz Hof

Flächenverbrauch in Hof

Montag, 06. Juni 2016 – 17:27

Veranstaltungshinweis Flächenverbrauch in Hof

Hof – Jeden Tag werden in Bayern 18 Hektar Fläche betoniert, alsphaltiert, bebaut und dauerhaft aus der landwirtschaftlichen Nutzung genommen. Das sind 6570 Hektar, knapp 66 Quadratkilometer pro Jahr. Dies entspricht einer Fläche von mehr als 8.000 Fußballfeldern. Alle vier Jahre erscheint der Umweltbericht Bayerns – veröffentlicht vom Landesamt für Umwelt im Auftrag des Bayerischen Umweltministeriums. Der Bericht soll eine Art Bestandsaufnahme sein, wie es um die Umwelt im Freistaat bestellt ist.
Dafür werden verschiedene Umweltindikatoren betrachtet: Gut entwickelt hat sich der Ausbau der ökologischen Landwirtschaft. Dadurch wird die wichtige Ressource Boden geschont und die Gewässerqualität verbessert. Positiv ist auch die zunehmende Verwertungsquote beim anfallenden Abfall zu bewerten. Sie liegt mit 74 Prozent auf einem hohen Stand. Rückläufig im Zehn-Jahres-Trend sind auch die energiebedingten Kohlendioxidemissionen. Aktuell liegen die in Bayern bei 6,2 Tonnen pro Einwohner. Im Vergleich zu anderen Industrieländern nicht schlecht – doch Nachhaltigkeit sieht anders aus. Ein weiteres drängendes Problem ist laut Umweltbericht der Flächenverbrauch in Bayern. Die letzten Jahre betrug er stets um die 18 Hektar pro Tag. Fakt ist: der hohe Flächenverbrauch bleibt Brennpunkt des Umweltschutzes. Auch in Stadt und Landkreis Hof ist der Bedarf an Flächen z.B. für den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur oder für neue Baugebiete ein Thema. Alleine die geplanten Ortsumgehungen Leimitz und Oberkotzau, der Neubau des Autohauses Nützel in Hof und des Grünen Zentrums in Münchberg, verbrauchen
eine Fläche von 400.000 Quadratmetern. Boden ist ein wertvolles Gut, nicht vermehrbar und sollte in einer umweltbewussten Gesellschaft einen hohen Schutzstatus genießen. Das sieht auch das Landesamt für Umwelt in seinem Umweltbericht so. Dort steht auf Seite 69 geschrieben: ‚Langfristig ist eine Flächenkreislaufwirtschaft ohne weiteren Flächenneuverbrauch anzustreben.‘ Das heißt im Klartext: Keine Ausweisung von Neubaugebieten, solange die Möglichkeit des Flächenrecyclings vorhanden ist, jeder Ausbau der vorhandenen Verkehrsinfrastruktur muss Vorrang vor Neubau haben und die Nutzung von bestehenden Gebäuden muss prioritär vor der Freigabe von Neubauten auf der grünen Wiese geprüft werden.
Um sich selbst ein Bild vom immensen Flächenverbrauch durch Straßenbau machen zu können, lädt der Bund Naturschutz Hof zu einer Wanderung auf der Trasse der geplanten Ortsumgehung Leimitz ein. Treffpunkt ist am Mittwoch, den 15.06.2016 um 18.00 Uhr am Wendehammer der Straße im Gewerbegebiet Haidt. Im Anschluss an die Begehung besteht die Möglichkeit zum Besuch der Ausstellung: „Wie wohnen – wo leben? Flächen sparen – Qualität gewinnen“ des Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz.

Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Degelmann