Glyphosat

 

CSU ENTSCHEIDUNG FÜR GLYPHOSAT-ZULASSUNG SORGT FÜR GROSSE ENTTÄUSCHUNG UND BÜRGERPROTESTE

Bund Naturschutz prangert skandalöses Verhalten eines CSU-Bundesministers an

Hof – Trotz des klaren Votums des EU Parlaments für ein Auslaufen der Glyphosatzulassung innerhalb von 5 Jahren hat Deutschland am Montag in der entscheidenden Sitzung im Berufungsausschuss des Ständigen Ausschusses für Lebensmittelsicherheit der EU und entgegen der Abmachung zwischen Bundesumwelt- und Landwirtschaftsministerium dafür gestimmt, Glyphosat für weitere fünf Jahre zuzulassen. Die sog. qualifizierte Mehrheit wäre nicht zustande gekommen, wenn sich Deutschland, wie abgemacht, der Stimme enthalten hätte. Die CSU trägt dafür die Verantwortung, denn ihre Abgeordneten, einschließlich Minister Schmidt hatten immer wieder betont, dass sie sich den weiteren Einsatz des Ackergiftes wünschen.

„Wir werden nicht locker lassen und uns jetzt weiter für ein schnellmöglichstes Ende der Glyphosatanwendung sowie die Reduzierung des Pestizideinsatzes in der Landwirtschaft einsetzen“, erklärte Uli Scharfenberg, Vorsiteznder des BN Hof. In einem offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel hat der BUND Vorsitzende Hubert Weiger gestern sofortige weitgehende Einschränkungen des Glyphosateinsatzes eingefordert.

„Jetzt ist auch die Landwirtschaftsberatung gefordert, endlich Ausstiegsszenarien aus dem Giftkreislauf umzusetzen. Das Bundeslandwirtschaftsministerium muss die Anwendung von Glyphosat vor der Ernte verbieten und bei der Stoppelbearbeitung auf Ausnahmefälle begrenzen, und Maschinenringe die modernen Techniken der Beikrautregulierung ohne Gift zur Verfügung stellen“, so Uli Scharfenberg weiter.

Schmidt hat nicht nur Umweltministerin Hendricks (SPD) übergangen, sondern auch mehr als 80 Prozent der Menschen in Deutschland, die für ein Verbot des Gifts sind. Ein Minister, der für die Durchsetzung von Konzerninteressen so weit geht, demokratische Grundsätze zu missachten, darf nicht länger im Amt bleiben! Jetzt gilt es nach vorne zu schauen. Frankreichs Präsident Macron hat angekündigt, dass sein Land in drei Jahren frei von Glyphosat sein wird. Auch die Bundesregierung könnte das Gift trotz der EU-Zulassung verbieten. Die große Mehrheit der deutschen Bevölkerung will genau das.

Für Rückfragen:

Uli Scharfenberg
09281/16306