Jahrestitelbild 2018

Der Große Fuchs (Nymphalis polychloros) ist ein Schmetterling (Tagfalter) aus der Familie der Edelfalter (Nymphalidae). Er wurde von der Umweltstiftung BUND zum Schmetterling des Jahres 2018 gekürt.

Die Falter erreichen eine Flügelspannweite von 50 bis 55 Millimetern. Sie sehen dem Kleinen Fuchs (Aglais urticae) sehr ähnlich, sind aber etwas größer und in den Farben stumpfer gefärbt. Sie haben orangefarbene, mit schwarz-gelb-weiß gemusterte Flügeloberseiten. Der Rand der Hinterflügel ist deutlich schwächer blau gefärbt, aber gleichfalls dunkel umrandet. Die Hinterflügel sind fast gleichmäßig orange gefärbt und tragen je einen schwarzen Fleck.

Die Raupen werden ca. 45 Millimeter lang. Sie sind dunkelgrau, fast schwarz gefärbt und haben am Rücken und auf den Seiten orange Binden. Daneben haben sie auch orange gefärbte, verästelte Dornenauswüchse.

Die Tiere kommen in Nordafrika, Süd- und Mitteleuropa, in der Türkei, im Süden Russlands, im mittleren und südlichen Ural, in Kasachstan und im Himalayagebiet vor. In Mitteleuropa kommen sie v. a. in den wärmeren Regionen vor, sind aber allgemein selten geworden. Im Mittelmeergebiet und den Südalpen sind sie dagegen noch häufig. Sie leben in lichten Wäldern und deren Rändern, auf verbuschtem Trockenrasen und in Obstgärten.

Die Falter saugen nur selten an Blüten, sondern bevorzugen austretende Baumsäfte. Im Frühjahr fliegen sie aber häufig blühende Weiden an. Man entdeckt sie oft, wenn sie sich mit ausgebreiteten Flügeln sonnen. Die Falter fliegen in Mitteleuropa in einer Generation von Ende Juni bis August, im Süden fliegen sie in zwei. Überwinternde Falter fliegen schon von März bis April. Die Art fliegt oft aus dem Süden als Wanderfalter nach Mitteleuropa ein.

Der Große Fuchs ist durch Intensivierungsmaßnahmen in der Land- und Forstwirtschaft gefährdet, da diese die Lebensräume der Art erheblich beeinträchtigen. So wurden Streuobstbestände durch Umwandlung in Ackerland oder Siedlungsanlagen vernichtet, Salweiden ausgeschlagen, und verstärkt Biozide im Obst- und Gartenbau eingesetzt. Um die Art zu schützen, sollten vor allem die gesellig auftretenden Raupen nicht bekämpft werden.

Da die Populationen des Großen Fuchses in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen sind, wird er mittlerweile in der Roten Liste der gefährdeten Tiere Deutschlands als gefährdet eingestuft. Auch in Österreich ist die Art nur noch sehr selten zu finden, sie gilt als empfindlicher Bioindikator.

Allerdings gab es in den letzten Jahren auch gegenteilige Beobachtungen, ein wieder häufigeres Auftreten der Art, etwa in Oberbayern.

(Text: Wikipedia, Auszüge) (Foto für Wikipedia: Algirdas Naudotojas, Litauen)