Jahreshauptversammlung 2019

Artenschutz von Geroldsgrün bis Schönlind
Bund Naturschutz Hof hält Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen

Hof – Die Kreisgruppe Hof des Bund Naturschutz in Bayern e.V. hat im März Mitglieder und Interessierte zu ihrer Jahreshauptversammlung ins Hotel Strauss geladen.

Die 1973 gegründete Hofer Gruppierung des BN hat nach aktuellem Stand 2760 Mitglieder sowie acht hauptamtliche Mitarbeiter. Nach den Grußworten des stellvertretenden Landrats, Hans-Peter Baumann, führte der erste Vorsitzende, Ulrich Scharfenberg, durch den Abend und gab zu Beginn interessante Daten und Fakten zum BN Hof bekannt. So wurden im Jahr 2018 fast 60 ha wertvolle Grünlandstandorte gemäht und beräumt sowie 3 ha Magerflächen mit den 12 BN-Schafen beweidet und 4 Hecken im Rahmen des Kulturlandschaftsprogramms gepflegt. Darüber hinaus sind 8 Amphibienzäune mit einer Gesamtlänge von 5,6 km auf-, abgebaut und betreut worden, mehrere hundert Kröten und Frösche konnten auf diese Weise vor dem Tod auf der Straße bewahrt werden.

Auch laufen einige Umweltbildungs- und Artenschutzprojekte über das Büro der Kreisgruppe.

„Mit dem Umweltbildungs-Bauwagen EMIL waren im vergangenen Jahr 72 Schulklassen mit 1700 Kindern im Lebensraum Wiese, Wald oder Bach unter-wegs“ so der 1. Vorsitzende, Uli Scharfenberg. Im Projekt „Vom Wert der Nahrung“ lernten teilnehmende Schulklassen darüber hinaus einiges über die Erzeugung, die Verarbeitung und den Verkauf von Nahrungsmitteln sowie eine ausgewogene, regionale und saisonale Ernährung. Ein weiteres Kleinprojekt, „Vom Wert der Bäume in der Stadt Hof“, sollte speziell den Hofer Kindern den ökologischen und ökonomischen Wert ihrer Stadtbäume näher bringen – so konnten die Kinder bei der Pflanzung und Pflege von Bäumen mitmachen, eine Baumschule und einen Baumkronenpfad besuchen. Die Kindergruppe „Hofer Helden“ trifft sich weiterhin regelmäßig wöchentlich im BN-Garten in der Johann-Strauss-Straße und ist mit durchschnittlich 10 Kindern sehr gut besucht.

Aktive aus der BN Kindergruppe „Hofer Helden“ beim Bau von „Samenbomben“ im Abenteuergarten

Auch die Urban Gardening-Gruppe trifft sich weiter regelmäßig zum Gärtnern – ab 2019 allerdings auf einem neuen Grundstück in der Beethovenstraße.

„Im Artenschutzprojekt zum Schutz des Goldenen Scheckenfalters im östlichen Landkreis Hof konnten im vergangenen Jahr umfangreiche Pflegemaßnahmen im Projektgebiet abgeschlossen sowie die Pflanzung von 3000 Teufelsabbiss-Pflanzen durchgeführt werden“ führte der Vorsitzende aus. „Ein wichtiger Beitrag zum Erhalt dieses vom Aussterben bedrohten Falters“ so Scharfenebrg weiter.

Das neue Projekt zum Schutz der Flussperlmuschel startete im Frühjahr 2018 mit der Einrichtung einer Flussperlmuschel-Zuchtstation in der Huschermühle. Hier sollen in den nächsten 3 Jahren Flussperlmuscheln gezüchtet und in die umliegenden Bachsysteme ausgewildert werden, um den stark bedrohten Bestand der seltenen Art zu stützen.

Beim Gottesdienst im Grünen am Pfingstmontag und am Hofer Umwelttag am Theresienstein war die Kreisgruppe mit einem Beitrag vertreten, ebenso waren wieder viele Aktive bei der „Wir haben es satt“-Demo in Berlin dabei. Der Umweltpreis des Bund Naturschutz Hof ging 2018 an die Hofer Tafel und die Foodsharing-Initiative in Hof.

Im Anschluss leitete der anwesende Landesvorsitzende des Bund Naturschutz in Bayern e.V., Richard Mergner, die Wahl der Vorstandschaft. Wiedergewählt wurden Uli Scharfenberg als Erster Vorsitzender der Kreisgruppe, Lars Kummetz als Zweiter Vorsitzender, Christine Becker als Schatzmeisterin, Bernd Bogedein als Kassenprüfer, Anette Schaumberg, Sebastian Auer und Till Boeger als Delegierte, sowie Thomas Friedrich und Hannelore Buchheit als Beisitzer. Neu gewählt wurden Martin Nowak zum Amt des Schriftführers und Leonhard Crasser als dritter Beisitzer.

Im weiteren Verlauf des Abends referierte Richard Mergner über die derzeitigen Projekte und Schwerpunkte des Landesverbandes des Verbandes.

Wolfgang Degelmann
Bund Naturschutz Hof

Klima-Fasten

Klima-Fasten

– ein Trend der zunimmt

Deutsche sind nicht nur zu dick, sondern auch CO2-übergewichtig.

Frankenwald: Die gute Nachricht, präsentiert von der OrtsgruppeFrankenwald Ost des BUND Naturschutz in Bayern e.V.: Die Kirchen haben den Anstoß gegeben: Die Tradition des Fastens auf klimaschädliches Verhalten anzuwenden.

Ein begrüßenswerter Trend, der unabhängig von der klassischen Fastenzeit durchaus gewünscht, das ganze Jahr durchgeführt werden kann. So liegt der durchschnittliche CO2-Fußabdruck bei vorbildlichem Verhalten bei 5,2 Tonnen pro Person und Jahr, und bei verschwenderischem Umgang fast dreimal höher, bei 14,5 Tonnen. Der Bundesdurchschnitt liegt je nach Berechnungsmethode derzeit zwischen 10 und 11 Tonnen pro Jahr und Person. Also durchschnittlich ca. 30 kg CO2-Äquivalent pro Kopf und Tag. Um diese Zahlen besser einordnen zu können, hier drei Vergleichswerte aus dem Mobilitätsbereich: 1.000 km Autofahren entspricht schon 110 kg CO2-Emissionen, auf Kreuzfahrten entstehen 152 kg auf 1.000 km Seeweg und Passagier, mit dem Flugzeug sind es schon 180 kg pro Fluggast.

Doch nicht nur der Verkehr, der rund ein Siebtel der Gesamt-CO2-Emissionen ausmacht, ist zu betrachten. Jedes Kilo Rindfleisch trägt z.B. mit 6,5 kg CO2-Ausstoß zum Klimawandel bei. Geflügelfleisch nur 1/5 davon. Generell gilt aber viel weniger Fleisch zu essen. 20% der in Deutschland emittierten Treibhausgase stammen aus dem Lebensmittelsektor. Gemüse und fleischlose Produkte, regional erzeugt und verbraucht, helfen hier deutlich diese Zahl zu senken.

Im Internet sind zahllose CO2-Rechner zu finden die helfen, den eigenen Stand zu bestimmen und aufzeigen, wo am schnellsten und effektivsten Klima-gefastet werden kann.

Problematisch dagegen ist immer noch die massive Verbrennung von fossilen Energieträgern, vor allem Kohle, Erdöl und Erdgas. Verantwortlich für den größten Brocken von 30% des gesamt-CO2-Ausstoßes weltweit. Allein die Haushalte in Deutschland erzeugten schon im Jahr 2003 zum Heizen ca. 163 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent. Hier ist mit modernen Heizanlagen und guter Wärmedämmung am schnellsten der Umwelt und auch dem eigenen Geldbeutel geholfen.


16.03.2019, OG Frankenwald-Ost