Bei Nutzungsaufgabe von feuchten Wiesen, aber auch an Graben-, Bach- und Teichrändern stellen sich Bestände aus mehrjährigen, krautigen Pflanzen ein. Sie sind über Jahre stabil, weil die Stauden konkurrenzstärker als Gehölzkeimlinge sind. Seltene Pflanzen kommen in den Hochstaudenfluren nicht vor. Sie sind aber für die Insekten ein wichtiger Lebensraum.
Eine typische Pflanzengesellschaft ist die Mädesüßflur mit Mädesüß (Filipendula ulmaria), Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus), Kriechenden Arznei-Baldrian (Valeriana excelsa) und dem Gewöhnlichen Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris). Auf sickernassen Staudenfluren findet sich auch meist der Behaarte Kälberkropf (Chaerophyllum hirsutum).
Weitere Vertreter der Hochstaudenfluren sind Wald-Simse (Scirpus sylvaticus), Kohldistel (Cirsium oleraceum) und Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre). Charakteristisch in den ostbayerischen Mittelgebirgen ist Verschiedenblättrige Kratzdistel (Cirsium heterophyllum)
Typisch für Uferröhrichte ist das Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea).
Als Neubürger (Neophyt) finden wir das Indische Springkraut (Impatiens glandulifera). Es breitet sich entlang der Bäche aus und beeinträchtigt einheimische Pflanzengesellschaften.
Pflegemaßnahmen sind zum Erhalt der Hochstaudenfluren nicht erforderlich. Der Artenreichtum wird durch gelegentliche Teilmahd der Flächen mit Abfuhr des Mähgutes erhalten.
© Text und Fotos: Thomas Friedrich