Höllental-Alternativen

Der Romansfelsen am Ortseingang von Bernstein, einem Ortsteil von Schwarzenbach/Wald, ist Schauplatz einer Information der Kreisgruppe Hof mit dem des Landesvorstandes des BUND Naturschutz in Bayern e.V. zum Thema Hängebrücke.

Das Landratsamt Hof plant derzeit eine 900-1000 m lange Fußgängerhängebrücke über das Naturschutz- und FFH-Gebiet Höllental sowie eine knapp 400 m lange Brücke über das Lohbachtal bei Lichtenberg. Der BUND Naturschutz sieht die Planung über das Naturschutzgebiet kritisch und prangert eine fehlende bzw. mangelhafte Prüfung von alternativen Lösungen an.

„Im Landkreis Hof sind 420 Hektar als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Das entspricht 0,4 Prozent der Fläche des Landkreises und liegt damit im unteren Mittelfeld im bayerischen Vergleich“ so Uli Scharfenberg, 1. Vorsitzender der Kreisgruppe Hof. „Dabei ist das Höllental mit 164 ha das größte Naturschutzgebiet im Landkreis Hof mit immerhin 40 % der gesamten Schutzgebietsfläche. Und genau dieses Kleinod des Naturschutzes soll nun mit einer Hängebrücke und unabsehbaren Folgen für den Naturschutz überspannt werden.“

Dabei stellt sich der BUND Naturschutz nicht prinzipiell gegen eine Touristenattraktion in Form einer Hängebrücke. Von Beginn der Planungen wurde der Prozess durch den BN konstruktiv begleitet. Nur am Standort Höllental scheiden sich die Geister.

„Der Frankenwald bietet viele tief eingeschnittene Täler, die mittels einer Hängebrücke spektakulär überspannt werden könnten, warum muss es denn unbedingt dieser hochsensible Bereich eines FFH-Gebietes sein?“ so Richard Mergner, Landesvorsitzender des BN.

Der BUND Naturschutz bittet die Verantwortlichen in Planung und Politik, doch alternative Standorte – wie z.B. das Tal der Wilden Rodach vom Romansfelsen hin zum geplanten Naturparkzentrum am Gasthof Fels – hinsichtlich ihrer Eignung als möglichen Hängebrückenstandort fundiert zu untersuchen und so einen echten „Brückenschlag“ zwischen den Belangen des Naturschutzes und des Tourismus zu ermöglichen.

Jahreshauptversammlung 2019

Artenschutz von Geroldsgrün bis Schönlind
Bund Naturschutz Hof hält Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen

Hof – Die Kreisgruppe Hof des Bund Naturschutz in Bayern e.V. hat im März Mitglieder und Interessierte zu ihrer Jahreshauptversammlung ins Hotel Strauss geladen.

Die 1973 gegründete Hofer Gruppierung des BN hat nach aktuellem Stand 2760 Mitglieder sowie acht hauptamtliche Mitarbeiter. Nach den Grußworten des stellvertretenden Landrats, Hans-Peter Baumann, führte der erste Vorsitzende, Ulrich Scharfenberg, durch den Abend und gab zu Beginn interessante Daten und Fakten zum BN Hof bekannt. So wurden im Jahr 2018 fast 60 ha wertvolle Grünlandstandorte gemäht und beräumt sowie 3 ha Magerflächen mit den 12 BN-Schafen beweidet und 4 Hecken im Rahmen des Kulturlandschaftsprogramms gepflegt. Darüber hinaus sind 8 Amphibienzäune mit einer Gesamtlänge von 5,6 km auf-, abgebaut und betreut worden, mehrere hundert Kröten und Frösche konnten auf diese Weise vor dem Tod auf der Straße bewahrt werden.

Auch laufen einige Umweltbildungs- und Artenschutzprojekte über das Büro der Kreisgruppe.

„Mit dem Umweltbildungs-Bauwagen EMIL waren im vergangenen Jahr 72 Schulklassen mit 1700 Kindern im Lebensraum Wiese, Wald oder Bach unter-wegs“ so der 1. Vorsitzende, Uli Scharfenberg. Im Projekt „Vom Wert der Nahrung“ lernten teilnehmende Schulklassen darüber hinaus einiges über die Erzeugung, die Verarbeitung und den Verkauf von Nahrungsmitteln sowie eine ausgewogene, regionale und saisonale Ernährung. Ein weiteres Kleinprojekt, „Vom Wert der Bäume in der Stadt Hof“, sollte speziell den Hofer Kindern den ökologischen und ökonomischen Wert ihrer Stadtbäume näher bringen – so konnten die Kinder bei der Pflanzung und Pflege von Bäumen mitmachen, eine Baumschule und einen Baumkronenpfad besuchen. Die Kindergruppe „Hofer Helden“ trifft sich weiterhin regelmäßig wöchentlich im BN-Garten in der Johann-Strauss-Straße und ist mit durchschnittlich 10 Kindern sehr gut besucht.

Aktive aus der BN Kindergruppe „Hofer Helden“ beim Bau von „Samenbomben“ im Abenteuergarten

Auch die Urban Gardening-Gruppe trifft sich weiter regelmäßig zum Gärtnern – ab 2019 allerdings auf einem neuen Grundstück in der Beethovenstraße.

„Im Artenschutzprojekt zum Schutz des Goldenen Scheckenfalters im östlichen Landkreis Hof konnten im vergangenen Jahr umfangreiche Pflegemaßnahmen im Projektgebiet abgeschlossen sowie die Pflanzung von 3000 Teufelsabbiss-Pflanzen durchgeführt werden“ führte der Vorsitzende aus. „Ein wichtiger Beitrag zum Erhalt dieses vom Aussterben bedrohten Falters“ so Scharfenebrg weiter.

Das neue Projekt zum Schutz der Flussperlmuschel startete im Frühjahr 2018 mit der Einrichtung einer Flussperlmuschel-Zuchtstation in der Huschermühle. Hier sollen in den nächsten 3 Jahren Flussperlmuscheln gezüchtet und in die umliegenden Bachsysteme ausgewildert werden, um den stark bedrohten Bestand der seltenen Art zu stützen.

Beim Gottesdienst im Grünen am Pfingstmontag und am Hofer Umwelttag am Theresienstein war die Kreisgruppe mit einem Beitrag vertreten, ebenso waren wieder viele Aktive bei der „Wir haben es satt“-Demo in Berlin dabei. Der Umweltpreis des Bund Naturschutz Hof ging 2018 an die Hofer Tafel und die Foodsharing-Initiative in Hof.

Im Anschluss leitete der anwesende Landesvorsitzende des Bund Naturschutz in Bayern e.V., Richard Mergner, die Wahl der Vorstandschaft. Wiedergewählt wurden Uli Scharfenberg als Erster Vorsitzender der Kreisgruppe, Lars Kummetz als Zweiter Vorsitzender, Christine Becker als Schatzmeisterin, Bernd Bogedein als Kassenprüfer, Anette Schaumberg, Sebastian Auer und Till Boeger als Delegierte, sowie Thomas Friedrich und Hannelore Buchheit als Beisitzer. Neu gewählt wurden Martin Nowak zum Amt des Schriftführers und Leonhard Crasser als dritter Beisitzer.

Im weiteren Verlauf des Abends referierte Richard Mergner über die derzeitigen Projekte und Schwerpunkte des Landesverbandes des Verbandes.

Wolfgang Degelmann
Bund Naturschutz Hof

Klima-Fasten

Klima-Fasten

– ein Trend der zunimmt

Deutsche sind nicht nur zu dick, sondern auch CO2-übergewichtig.

Frankenwald: Die gute Nachricht, präsentiert von der OrtsgruppeFrankenwald Ost des BUND Naturschutz in Bayern e.V.: Die Kirchen haben den Anstoß gegeben: Die Tradition des Fastens auf klimaschädliches Verhalten anzuwenden.

Ein begrüßenswerter Trend, der unabhängig von der klassischen Fastenzeit durchaus gewünscht, das ganze Jahr durchgeführt werden kann. So liegt der durchschnittliche CO2-Fußabdruck bei vorbildlichem Verhalten bei 5,2 Tonnen pro Person und Jahr, und bei verschwenderischem Umgang fast dreimal höher, bei 14,5 Tonnen. Der Bundesdurchschnitt liegt je nach Berechnungsmethode derzeit zwischen 10 und 11 Tonnen pro Jahr und Person. Also durchschnittlich ca. 30 kg CO2-Äquivalent pro Kopf und Tag. Um diese Zahlen besser einordnen zu können, hier drei Vergleichswerte aus dem Mobilitätsbereich: 1.000 km Autofahren entspricht schon 110 kg CO2-Emissionen, auf Kreuzfahrten entstehen 152 kg auf 1.000 km Seeweg und Passagier, mit dem Flugzeug sind es schon 180 kg pro Fluggast.

Doch nicht nur der Verkehr, der rund ein Siebtel der Gesamt-CO2-Emissionen ausmacht, ist zu betrachten. Jedes Kilo Rindfleisch trägt z.B. mit 6,5 kg CO2-Ausstoß zum Klimawandel bei. Geflügelfleisch nur 1/5 davon. Generell gilt aber viel weniger Fleisch zu essen. 20% der in Deutschland emittierten Treibhausgase stammen aus dem Lebensmittelsektor. Gemüse und fleischlose Produkte, regional erzeugt und verbraucht, helfen hier deutlich diese Zahl zu senken.

Im Internet sind zahllose CO2-Rechner zu finden die helfen, den eigenen Stand zu bestimmen und aufzeigen, wo am schnellsten und effektivsten Klima-gefastet werden kann.

Problematisch dagegen ist immer noch die massive Verbrennung von fossilen Energieträgern, vor allem Kohle, Erdöl und Erdgas. Verantwortlich für den größten Brocken von 30% des gesamt-CO2-Ausstoßes weltweit. Allein die Haushalte in Deutschland erzeugten schon im Jahr 2003 zum Heizen ca. 163 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent. Hier ist mit modernen Heizanlagen und guter Wärmedämmung am schnellsten der Umwelt und auch dem eigenen Geldbeutel geholfen.


16.03.2019, OG Frankenwald-Ost

Rettet die Bienen!

Der Eintragungszeitraum für das Volksbegehren Artenviefalt – Rettet die Bienen! beginnt am 31. Januar. Bis zum 13. Februar können dann bayernweit alle Bürgerinnen und Bürger in ihren Eintragungsstellen und Rathäusern für mehr Artenschutz unterschreiben. Der Trägerkreis aus ÖDP Bayern, LBV (Landesbund für Vogelschutz), Bündnis 90/Die Grünen Bayern und BUND Naturschutz in Bayern (BN) informiert über die bisherige Resonanz und gibt einen kurzen Ausblick >

Die Kreisgruppe Hof wird Infostände zu dem Volksbegehren einrichten.

Elektromobilität – Vortrag und Diskussion

Die BN-Kreisgruppe Hof veranstaltet einen Themenabend zur Elektromobilität.

Ort: Gasthof „Goldene Krone“ Selbitz, Bahnhofstr. 18
Montag, 04. Februar 2019 um 19 Uhr

Referent Frank Berlips von der Energievision Frankenwald wird u. a. zu folgenden Fragen Stellung nehmen:
Werden wir in Zukunft alle elektrisch fahren?
Woher kommt der Strom?
Reicht der Strom überhaupt?
Wie ist die Umweltbilanz der E Autos?
Warum sind erst so wenige elektrisch unterwegs?

Anschließend Diskussion

Rede zur Verleihung des Umweltpreises 2018

Umweltpreis 2018 – vergeben am 12.12.2018

Überreichung der Preise
v. l.: Hannelore Buchheit, Till Boeger, Wolfgang Degelmann, Ulrich Scharfenberg, Dieter Langheinrich (Tafel Hof), Gertraude Hartung-Neumann (Botschafterin foodsharing Hof), Sebastian Dörner (Botschafter foodsharing Hof), Stefan Söllner (Betriebsverantwortlicher Lebensmittelretter Hof), Adrian Häussler /Foodsaver), Jenny Nowacki (Foodsaverin) – Foto: © Uwe von Dorn

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde des Bund Naturschutz, sehr geehrte Vertreter  der Hofer Tafel und der Foodsharing Initiative in Hof, Herr Langheinrich, Herr Dörner und Frau Hartung-Neumann,

heute verleihen wir zum 29. Mal unseren Umweltpreis – den Umweltpreis 2018.

Eine lange Tradition seit nunmehr 1989. Und immer haben wir herausragende Beispiele aus unserer Gegend geehrt. Sehen Sie diese Baumwolltasche. Sie stammt aus dem Jahr 1988. Ich habe sie beim Aufräumen in unserer Scheune gefunden. Was hat diese Tasche mit unserem heutigen Umweltpreisträgern zu tun, werden sie sich fragen. 1988 war das der Auftakt für die Aktion „Wegwerftüten – Nein Danke“ – Die Große BN Mitgliederwerbeaktion. Der erster BN Umwelt- Preisträger war 1989 die Stadtsparkasse Hof für die Ausgabe von Baumwolltragetaschen statt Plastiktüten an die Kundschaft. An diesem Beispiel sehen wir das viele Leistungen der Ausgezeichneten heute bereits selbstverständlich und uns allen in Fleisch und Blut übergegangen sind. Gerade das Beispiel der Plastiktüten zeigt aber die immer währende Aktualität. Plastikmüll, der die Weltmeere zu ersticken droht ist das Thema, dass uns zur Zeit und in nächster Zeit noch sehr stark beschäftigen wird. Und es zeigt, dass es einen langen Atem braucht, vernünftige Lösungen zu finden und auf Dauer umzusetzen. Und wir Deutschen neigen dazu, uns hier maßlos zu überschätzen. Wir sind keine Vorreiter in Sachen Umweltschutz bzw. Klimaschutz. Wir sind eher Mitläufer. So ist Deutschland im internationalen Ranking von 60 Plätzen von Platz 22 in 2017 dieses Jahr auf Platz 27 gefallen. Lettland, Marokko und Schweden liegen hier vorne. Hätten sie das vermutet?

2017 haben wir den Umweltpreis an die Trägergemeinschaft Blühstreifenprojekt Unterhartmannsreuth vergeben. Ein Projekt dass die langfristige Schaffung und Erhaltung von Blühstreifen entlang von landwirtschaftlich genutzten Ackerflächen in und um Unterhartmannsreuth umgesetzt hat und durch die Vernetzung der Blühstreifen den Biotopverbund optimiert hat. Ein klassisches Artenschutzprojekt.

Im Bereich der ökologischen Verwendung und Verwertung unserer Lebensmittel haben wir 2016 die Gemeinde Döhlau ausgezeichnet. Die Gemeinde Döhlau – so die damalige offizielle Begründung – hat sich durch ihr herausragendes Engagement beim politischen Entschluss, nur noch Fleisch und Wurstwaren aus artgerechter Tierhaltung bei allen gemeindlichen Veranstaltungen zu verwenden, verdient gemacht.

Daher freue ich mich, dass wir in diesem Jahr wieder im Bereich der Lebensmittel gelandet sind. Diesmal aber unter einem ganz anderen Aspekt – dazu gleich noch ausführlicher.

Für den Umweltpreis 2018 wurden einstimmig durch den Vorstand der BN Kreisgruppe Hof zwei Preisträger bestimmt:

Die Hofer Tafel und das Foodsharing Hof

Über 940 Tafeln mit mehr als 2.000 Tafel-Läden und Ausgabestellen gibt es in Deutschland. Die Gründung der ersten Tafel war 1993 in Berlin.

Deutschlandweit engagieren sich ca. 60.000 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer für die Tafeln.

Über 2.300 Fahrzeuge sind im Einsatz.

Die deutschen Tafeln unterstützen regelmäßig bis zu 1,5 Millionen bedürftige Personen, davon 30 Prozent Kinder und Jugendliche und 70 Prozent Erwachsene.

Und eine davon ist in Hof angesiedelt. Und keiner kann natürlich besser beschreiben, wie sie ihre Arbeit sehen als sie selbst, Herr Langheinrich. Deswegen darf ich von ihrer Internetseite zitieren – liebe Mitstreiter und Mitstreiterinnen der Hofer Tafel: „In Deutschland landet rund ein Viertel aller verfügbaren Lebensmittel im  Müll, obwohl sie noch verzehrfähig sind. Gleichzeitig sind viele Menschen von Einkommensarmut betroffen oder bedroht. Die Hofer Tafel ist dabei eine Brücke zwischen Überfluss und Armut. Ehrenamtliche sammeln überschüssige, qualitativ einwandfreie Lebensmittel von Herstellern und Händlern und verteilen diese an bedürftige Menschen.“ Sicherlich kennen Sie alle die Diskussion um die Notwendigkeit der Tafeln. Ein so reiches Land wie Deutschland braucht solche Hilfsaktionen? Wird immer wieder die Frage gestellt.

Die Kernfrage, die sich uns stellt ist heute aber doch eine ganz andere. Und hier beziehe ich unseren zweiten Preisträger die „Foodsharing Initiative“ ganz bewusst mit ein. Die Kernfrage ist: Wie gehen wir mit der Überproduktion an Lebensmitteln um. Können wir uns es weiter erlauben in diesem Überfluss zu produzieren. Wie lange haben wir noch die Resourcen so zu wirtschaften. Wann beginnt der Prozess des Umdenkens. Essen, das den Berg an weggeworfenen Lebensmitteln in Deutschland anwachsen lässt: 18 Millionen Tonnen sind es jährlich, besagt eine Studie der Umweltorganisation WWF. Anfang der 80er Jahre bei meinem Studium in Berlin habe ich Nachhilfe in einer Familie gegeben. Der Familienvater ist jeden Samstag Mittag kurz vor Ladenschluss zum benachbarten Supermarkt gefahren und hat dort Lebensmittel, die kurz vor dem Ablauf des MHD waren, abgeholt. Für mich damals unfassbar was alles sonst im Müll gelandet wäre. Von Obst über Fertigpizza einfach Alles, was man sich vorstellen kann. Ich habe die Familie damals bewundert für ihr Engagement.

Und hier leisten Sie so unvorstellbar wertvolle Arbeit. Denken Wir kurz nochmal an mein Eingangsbeispiel mit den Baumwolltaschen. Wie lange hat es gebraucht bis die Diskussion um den Verzicht auf Plastiktüten nur im Ansatz kleine Erfolge trägt? Ich hoffe für uns alle, dass wir in der Diskussion zur unfassbaren Wegwerfmentalität deutlich schneller voran kommen als in diesem Beispiel.

Auf der foodsharing.de Seite können wir folgendes erfahren: „Wir sind eine Initiative, die sich gegen Lebensmittelverschwendung engagiert. Wir ‚retten‘ ungewollte und überproduzierte Lebensmittel in privaten Haushalten sowie von kleinen und großen Betrieben. Darüber hinaus verstehen wir uns als bildungspolitische Bewegung und fühlen uns nachhaltigen Umwelt- und Konsumzielen verpflichtet. Wir setzen uns unter anderem für einen Wegwerfstopp und gegen den Verpackungswahnsinn der Supermärkte ein. Mit diesen und anderen Themen sind wir auf Veranstaltungen oder in Medien präsent und starten eigene Aktionen.

Die Organisation unserer foodsharing-Community und unserer Aktivitäten läuft in erster Linie über die Online-Plattform foodsharing. Hier vernetzen und koordinieren sich die Lebensmittelretter*innen (Foodsharer/Foodsaver) in den einzelnen Städten und Regionen. Über die Plattform werden überregionale Themen, Veranstaltungen und Informationen veröffentlicht. Unsere foodsharing-Initiative entstand 2012 in Berlin. Mittlerweile ist sie zu einer internationalen Bewegung mit über 200.000 registrierten Nutzern*innen in Deutschland, Österreich, der Schweiz und weiteren europäischen Ländern herangewachsen. Die Mitglieder der foodsharing-Community arbeiten ehrenamtlich und unentgeltlich. Die Initiative foodsharing ist und bleibt kostenlos, nicht kommerziell, unabhängig und werbefrei. Wir wollen die Plattform open source und weltweit leichter zugänglich machen – so wie es das foodsharing-Konzept des Lebensmittelrettens bereits ist.“

Und auch hier gibt es sie. In Hof. 2016 haben Sie, Herr Dörner, nach ihren Erfahrungen in Bayreuth hier begonnen.

„Foodsharing sei keine Konkurrenz zu den Tafeln. Man arbeite Hand in Hand.“ Wenn die Tafel oder sonst eine Einrichtung die Sachen abholt, freuen wir uns, weil die Lebensmittel durch uns nicht gerettet werden müssen.“ Haben Sie, Herr Dörner, in einem FP Interview letztes Jahr gesagt. Und besser kann man die Wahl der zwei Preisträger nicht ausdrücken. Miteinander handeln statt reden. Miteinander versuchen, die unglaubliche Überproduktion an Lebensmitteln in vernünftige Bahnen zu lenken. In diesem Sinne unserenPreisträgern herzlichen Glückwunsch verbunden mit unserem noch herzlicheren Dank an Sie alle.


Für die BN Kreisgruppe Hof – Ulrich Scharfenberg – 12.12.2018

Schutz der Insekten

Manifest zum Schutz der Insekten

Zahlreiche Studien belegen, dass der Rückgang der Insekten in Deutschland und weltweit bereits dramatische Züge angenommen hat. Und nicht nur in der freien Landschaft ist dieser Trend besorgniserregend – die sogenannte Krefelder Studie von 2017 belegt, dass die Biomasse der flugfähigen Insekten sogar in Schutzgebieten um mehr als 75 % seit 1989 abgenommen hat (HALLMANN CA, SORG M, JONGEJANS E, SIEPEL H, HOFLAND N, SCHWAN H, et al. 2017 More than 75 percent decline over 27 years in total flying insect biomass in protected areas.
PLoS ONE). Was uns momentan allenfalls als eine im Sommer weniger verschmutzte Windschutzscheibe auffällt, macht sich in der Vogelwelt bereits deutlich bemerkbar und kann schon bald auch unsere Nahrungsgrundlagen gefährden: Ohne Insekten kein Obst & Gemüse.

Die Ursachen für dieses Massensterben sind vielfältig, der entscheidende Faktor ist jedoch unsere Wirtschaftsweise, deren scheinbar endlose Produktionssteigerung auf Kosten der Umwelt geht. Im Agrarsektor sind das neben dem vermehrten Einsatz von Pflanzenschutz- und Düngemitteln die Strukturverarmung der Landschaft durch Beseitigung von Feldgehölzen, Heckenstreifen, blütenreichen Ackerrainen und Trockenlegung von Feuchtgebieten, um nur einige Beispiele zu nennen. Im Grünland liegen die Probleme außerdem sowohl bei der mehrschürigen Wiesenmahd, die keine blühenden Pflanzen mehr zulässt, als auch bei der völligen Nutzungsaufgabe wirtschaftlich nicht mehr rentabler Standorte.

Leider sind die Anreize für Landwirte auf ökologischen Vorrangflächen oder die Teilnahme an Landschaftspflege- und Vertragsnaturschutz-Programmen zu gering. Die EUAgrarpolitik setzt hier keine neuen Akzente. Auch auf öffentlichen Flächen im Siedlungsbereich und im Straßenbegleitgrün liegt vieles im Argen, weil diese Bereiche häufig und unnötigerweise zu intensiv gepflegt werden.

Wir wollen die Artenvielfalt im Grünland und auf den Feldern fördern und bewahren und setzen uns für insektenverträgliche Bewirtschaftungsformen ein. Eine Reform der Agrarpolitik ist dringend überfällig und muss tiefgreifend sein.
Wir fordern:
· eine Abschaffung der Flächenprämie zugunsten von Zahlungen gekoppelt an die Durchführung von Agrarumweltmaßnahmen
· eine finanzielle Honorierung des Einsatzes insektenschonender Technik (z.B. Weglassen von Mahdgutaufbereitern) in Höhe von 100 € pro Hektar und Jahr
· eine Anhebung der Ausgleichszahlung für die Durchführung von Agrarumweltmaßnahmen um mindestens 20 %
· eine stärkere Honorierung des ökologischen Landbaus
· ein Verbot von Dünge- und synthetischen Pflanzenschutzmitteln auf öffentlichen Flächen
· eine verbindliche Verordnung für Kommunen, Straßenbauämter und Autobahndirektionen zu einer Pflege des Straßenbegleitgrüns, die insektenschonend ist und Artenvielfalt fördert, sofern dies die Verkehrssicherheit nicht beeinträchtigt

Machen auch Sie sich stark für den Schutz der heimischen Insektenwelt und unterstützen mit Ihrer Unterschrift die Forderungen an die bayerische, deutsche und europäische Politik!

(PDF-Manifest mit Unterschriftenliste herunterladen)

V.i.S.d.P.: Bund Naturschutz Kreisgruppe Hof, Auguststraße 1, 95028 Hof, Tel.: 09281/16306, email: info@bund-naturschutz.com

Film „More than Honey“

Die Kreisgruppe Hof zeigt am Donnerstag, den 08.11.2018 um 19.00 Uhr im Central Kino in Hof den Film „MORE THAN HONEY“.

Der Film zeigt sehr eindrucksvoll die Auswirkungen der veränderten Umweltbedingungen mit dem einhergehenden Bienensterben bis hin zur künstlichen Bestäubung durch den Menschen.

Im Anschluss findet eine Diskussionsrunde zum Thema Insektensterben statt.

 

Flussperlmuschelaufzuchtstation im Herzen Europas

Zu einem Gedankenaustausch konnte BN Kreisgruppenvorsitzender Ulrich Scharfenberg Europastaatsminister Michael Roth und Landtagsabgeordneten Klaus Adeln in der Huschermühle begrüßen. „Die Region kann sich glücklich schätzen, dass über 1,1 Mio Euro europäische Fördergelder in den Schutz der Flussperlmuschel geflossen sind,“ so Ulrich Scharfenberg, „damit können die stark geschrumpften Bestände in den nächsten Jahren stabilisiert und hoffentlich vermehrt werden.“ Projektleiter Wolfgang Degelmann erklärte den Gästen den Ablauf des begonnenen Zuchtbetriebes. Nicht nur Muscheln sondern auch die Forellen, die als Wirtstiere der Glochidien dienen bis die Jungmuscheln abfallen, werden vor Ort gezüchtet. Das regionale Genmaterial wird hierdurch gesichert und für optimale Aufzuchtsbedingungen ist gesorgt. Bis zu drei Zuchtzyklen im Jahr können vor Ort stattfinden. „Wir freuen uns mit unserem tschechisch deutschen Team aus Muschelzüchtern das Projekt die nächsten drei Jahre voranzubringen,“ schloss Wolfgang Degelmann.

„Es freut mich zu sehen wie an diesem Ort Naturschutz und der europäische Gedanke zusammengeführt werden. Ökologie kennt keine Grenzen,“ befand Staatsminister Michael Roth. „Unser Ziel ist es der Flussperlmuschel so viel Zeit zu schenken bis die Bachsysteme in unsere Region wieder einen geeigneten und gesunden Lebensraum bieten, damit die Flussperlmuschel sich wieder selbst vermehren und überleben kann.“ fasste Ulrich Scharfenberg zusammen.

vl: Klaus Adelt MdL – Wolfgang Degelmann, BN Geschäftsführer und Projektleiter – Daniel Höllering, Projektmitarbeiter – Europastaatsminister Michael Roth – Uli Scharfenberg, Vorsitzender BN Hof – Michal Blaha, Projektmitarbeiter

Analog shoppen in Hof

Veranstaltung: „Analog shoppen“ der BN Kreisgruppe Hof am Sa., 08.09.2018

Treffpunkt 9:00 Uhr an der Sparkassenfiliale im „Vertl“ – Christoph-Klaus-Str.

Alle reden von der Digitalisierung, viele erledigen ihre Einkäufe überwiegend digital im Internet. Gleichzeitig wird die Lage durch diese Konkurrenzsituation für den örtlichen Einzelhandel immer schwieriger, da sich das Kaufverhalten der Bürgerinnen und Bürger stark verändert hat. Mit der Veranstaltung „Analog shoppen“ will die BN Kreisgruppe Hof zeigen, dass es auch anders geht und wirklich (noch) möglich ist, in der Stadt Hof Waren des täglichen Bedarfs und auch darüber hinaus einzukaufen. Mit Anschauen und Anfassen, mit verbalem Austausch, mit Wiederkommen, wenn etwas nicht passt und im Kontakt mit echten Menschen ist dies möglich.
„Unser unverkäuflicher Rundgang durch Hof wendet sich an Alle, die am Austausch interessiert sind, die ihre Erfahrungen weiter geben wollen und die nicht dem Konsum-Wahnsinn in der realen Welt verfallen sind oder ihm entkommen wollen“, so Vorsitzender Ulrich Scharfenberg.

Für den ca. drei- bis vierstündigen Rundgang ist gutes Schuhwerk erforderlich. Ebenfalls empfiehlt es sich, einige Euros mitzunehmen. Im Anschluss an den Rundgang besteht die Möglichkeit, gemeinsam einzukehren.

Treffpunkt ist am Samstag, den 08. September 2018 um 9:00 Uhr an der Sparkassenfiliale im „Vertl“ in der Christoph-Klaus-Str. (Einkaufszentrum).